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Betriebe, Stiftung Wagerenhof

Bewegung unter der Lupe

Eliane , Unternehmenskommunikation

08. Juli 2025

Von A wie Atmung bis Z wie Zehenwackeln –Kinästhetik umfasst sämtliche Bewegungsabläufe unseres Körpers. Nina, Kinästhetik-Spezialistin und Trainerin, unterstützt unsere Bewohnenden und Mitarbeitenden mit Fachwissen und viel Herz. Ihr Ziel: Bewegungen so zu gestalten und zu verbessern, dass sie individuell angepasst und erlebbar sind.  

In leichter Sprache

  • Nina hilft den Bewohnenden sich aktiv zu bewegen
  • Mit Nina lernen die Menschen sich besser zu bewegen 
  • Nina hilft mir, dass ich mich selber besser bewegen kann 
  • Nina hilft auch den Mitarbeitenden auf der WG
  • Nina lernt die Mitarbeitenden auf den Rücken aufzupassen

Wertvoll für alle Beteiligten

«Schweres Heben ist eine der Hauptursachen für Verletzungen und Krankmeldungen im Pflegebereich», erklärt Nina. Es ist ihre Aufgabe, die Entwicklung von Bewohnenden und Mitarbeitenden zu fördern – insbesondere im Alltag und in der Pflegepraxis. «Kinästhetik ermöglicht beispielsweise das Körpergewicht eines zu Pflegenden über den Oberschenkel zu verlagern statt aus den Armen zu heben. Wichtig ist, dass Bewohnende in den Bewegungsablauf einbezogen werden und aktiv mitwirken. Nina ist dafür verantwortlich, den Mitarbeitenden in den Wohngemeinschaften praxisnahe Werkzeuge an die Hand zu geben.

Befähigung im Mittelpunkt  

«Ich möchte Menschen dazu befähigen, sich selbständiger zu bewegen – statt einfach von A nach B geschoben oder gehoben zu werden», sagt Nina. Kinästhetik leistet dabei einen wertvollen und wichtigen Beitrag, speziell im Alltag. Der individuelle ausgerichtete Ansatz ist komplex und erfordert Zeit und Geduld. «Es geht nicht um Geschwindigkeit», betont Nina. Sondern um die langfristig optimalsten Bewegungen, die Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden fördern – bei den Bewohnenden ebenso wie bei den Mitarbeitenden.»

Bewegung aus einer anderen Perspektive 

«Die Lehre der Kinästhetik ist ein vielseitiges und spannendes Fachgebiet – und fester Bestandteil der Fachstrategien im Wagerenhof», erklärt Nina. «Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Wie viele Möglichkeiten gibt es, von einem Stuhl aufzustehen? Gehen wir mit einem Bein zuerst? Mit geradem Rücken? Durch Aufstützen oder Festhalten? Die meisten denken darüber kaum noch nach. Doch wie verändern sich Bewegungsabläufe im Laufe der Zeit? Welche Auswirkungen haben sie – im positiven wie im negativen Sinn? Was läuft automatisch ab, was ist kraftsparend, und welche Muster setzen sich fest?» Diesen zentralen Fragen geht Nina aus kinästhetischer Perspektive nach.

Besuche auf den Wohngemeinschaften

«Heute hole ich Sabrina zur Wassertherapie ab. Wir kennen uns gut und sie weiss, dass meine Methoden ihren Alltag erleichtern und ihr Entspannung bringen», erzählt Nina. Die Herausforderung besteht darin, gemeinsam mit Sabrina den individuell passenden Ablauf zu finden. «Kinästhetik ist selten schnell oder einfach - aber sie bewirkt langfristig viel», so Nina. Sabrinas Beispiel zeigt deutlich, wie wichtig kinästhetische Ansätze sind: Sie kann inzwischen beim Transfer vom Bett in den Rollstuhl aktiv mitwirken und fühlt sich eingebunden – keine Selbstverständlichkeit bei der Schwere ihrer Beeinträchtigung.

Begleiten und unterstützen  

Nina schult die Betreuenden direkt auf den Wohngemeinschaften. Sie zeigt ihnen, wie sie einzelne Bewegungsabläufe optimieren und fördern können. Dabei geht es nicht nur um den Ablauf an sich, sondern auch um Achtsamkeit und ein bewussteres Körpergefühl. Bewegungsmuster sind oft automatisiert und festgefahren. Neue zu erlernen und alte abzulegen braucht Zeit. «Ich begleite die Menschen Schritt für Schritt und zeige, wo Potenzial für Veränderung liegt.»

Ressourcen bündeln zum Vorteil aller 

In Zusammenarbeit mit der Gesundheitsmeile Uster bietet Nina gemeinsam mit anderen Ausbildenden Kurse für Pflegende des Spitals Uster, der Spitex Uster und der Heime Uster an. Diese Weiterbildungen stärken die Qualität der Pflege und fördern ein gesünderes Arbeiten. Die Teilnehmenden lernen, mit mehr Achtsamkeit und dem nötigen Wissen, die Prinzipien der Kinästhetik im Alltag anzuwenden – für sich selbst und zum Wohl der Menschen, die sie begleiten.

 

Machen Sie den Selbsttest

Eine kleine Hausaufgabe: Wie stehen Sie morgens eigentlich auf? Versuchen Sie sich daran zu erinnern. Schwierig oder? Oft sind es die kleinen Dinge, die man jeden Tag macht und denen man die kleinste Beachtung schenkt. Versuchen Sie morgens mal drei neue Varianten um aus dem Bett zu kommen. Viel Spass dabei!


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