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Stiftung Wagerenhof

Liebevolles Zuhause mit Tradition

Daniela Peter, Marketingverantwortliche

18. Februar 2021

Seit 1904 stellt die Stiftung Wagerenhof die Bedürfnisse ihrer Bewohnerinnen und Bewohner konsequent ins Zentrum ihres Schaffens. Diese Bedürfnisse haben sich im Laufe der Zeit stetig verändert – genauso wie die gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen. So konnte und musste sich der Wagerenhof permanent weiterentwickeln. Mit der Gründung der Stiftung zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wurde ein Ort der Geborgenheit für Kinder mit Beeinträchtigungen geschaffen. Unsere Bewohnerin Yvonne Peter war erst zwei Jahre alt, als sie in den Vierzigerjahren in den Wagerenhof gebracht wurde. Mit diesem Schicksal ist sie längst nicht die Einzige. Oft fehlten den Familien Geld und Zeit, sich um ihr beeinträchtigtes Kind zu kümmern. Die Einführung der Invalidenversicherung 1960 markierte schliesslich einen wichtigen Meilenstein in der Erschaffung des modernen Sozialstaats.

«Heute steht der Wagerenhof für individuelle Lebensqualität – als Pflege- und Agogisches Heim, als Kompetenzzentrum und wichtiger Sozialraum in Uster.»

Unterwegs zu einem gleich­berechtigten Leben

1969 wurde der Wagerenhof zum Daheim für erwachsene Menschen mit Beeinträchtigen und zur Organisation mit vielfältigen Entwicklungs-, Schulungs- und Arbeitsmöglichkeiten. Mitte der Achtzigerjahre spezialisierte sich der Wagerenhof auf die Betreuung von Menschen mit schwerer, mehrfacher Beeinträchtigung. Der so genannte «Therapiebau» wurde erstellt, darin das Hallenbad mit höhenverstellbarem Boden sowie spezielle Behandlungs- und Erlebnisräume. Ab 1994 folgten weitere Gesetzesänderungen, die Menschen mit Beeinträchtigung mehr Rechte einräumten. Mit dem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2014 wurde in der Schweiz das Recht auf ein gleichberechtigtes Leben von Menschen mit Beeinträchtigung eingeführt. Dies bekräftigte die Stiftung Wagerenhof in ihrem zentralen Anliegen, ihren Bewohnerinnen und Bewohnern Lebensbedingungen zu ermöglichen, die denjenigen von Gleichaltrigen ohne Beeinträchtigung bestmöglich entsprechen.

Der Wagerenhof heute

Was für Menschen mit Beeinträchtigung heute zählt, sind ihre individuelle Lebensqualität, Entfaltungsmöglich­keiten und Raum für persönliche Entwicklung. Um genau diese Dinge
bestmöglich zu fördern, hat die Stiftung Wagerenhof einen systematischen Prozess zur Erhebung, Überprüfung und Optimierung der persönlichen Lebensqualität und Stärkung der Individualität eingeführt. Das Credo: Jeder einzelne Mensch steht im Zentrum. Dank diesem Lebensqualitätskonzept und anderen Fachstrategien nimmt der Wagerenhof heute in der Branche eine Vorreiterrolle ein. Mit gezielten Wohn- und Tagesstrukturangeboten und gemeinsamen Freizeitaktivitäten schafft er für seine Bewohnerinnen und Bewohner Sicherheit durch die Rhythmisierung des Alltags und die Beteiligung am Geschehen. Mit dem Pflegedienst rund um die Uhr sowie mit modernen Therapieangeboten wird das physische Wohlergehen gefördert. Die Menschen haben Anteil an allen Alltagsaktivitäten, gestalten diese mit und können sich einer grossen Gemeinschaft angehörig fühlen. So ermöglicht die Stiftung Wagerenhof ihren Bewohnerinnen und Bewohnern ein Leben in Würde mit grösstmöglicher Selbstbestimmung und Autonomie.

Gelebte soziale Inklusion

In den vergangenen Jahren wurde die Forderung nach sozialer Inklusion immer lauter. Hier nimmt der Wagerenhof mit seinem offenen Quartiercharakter eine wichtige Brückenfunktion zwischen Mikro- und Markoebene ein – zwischen Individuum und Gesellschaft. Die Bewohnerinnen und Bewohner können sich im Sozialraum Wagerenhof sicher, selbstständig und frei bewegen, gleichzeitig stellt die Institution mit ihren Betrieben für die Bevölkerung von Uster ein durchlässiges Quartier dar. So wird ein inklusives Umfeld geschaffen für die nachhaltige Beziehungspflege und den gemeinsamen Austausch.

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