Partizipation

Ganz im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention (UN BRK) unterstützen wir unsere Bewohnerinnen und Bewohner darin, am gemeinschaftlichen Leben teilzuhaben. In der Betreuung und Begleitung bemühen wir uns stets darum, das Gegenüber ins Alltagsgeschehen einzubeziehen. Mit spezifischen Fachmethoden und Gefässen fördern wir die partizipative Kommunikation und aktive Mitsprache.

Grösstmögliche Selbstbestimmung

Es gehört zu unseren Grundsätzen, unseren Bewohnerinnen und Bewohner möglichst grosse Selbstbestimmung zu ermöglichen. Das Ziel ist, die Abhängigkeit von den Entscheidungen anderer zu minimieren. Dies setzt voraus, sich verständlich machen zu können und verstanden zu werden.

Barrierefreie Kommunikation

Rund 85% unserer Bewohnerinnen und Bewohner sind in ihrem verbalen Ausdruck stark beeinträchtigt. Wir setzen alles daran, jedem Menschen Informationen zugänglich zu machen sowie Kommunikation und Dialog zu ermöglichen: Zum einen mit individuellen Hilfsmitteln wie etwa Sprach-Computern, zum andern mit spezifisch ausgerichteter Bewohnerkommunikation. Piktogramme, leichte Sprache, Visualisierungen oder Videos helfen Barrieren zu überwinden.

Teilhaberunde «Mir redet mit!»

Jeweils zwölf Bewohnerinnen und Bewohner bilden für ein Jahr die Teilhaberunde. Moderiert von drei Mitarbeitenden besprechen sie Anliegen und Ideen und leiten Wünsche an die Geschäftsleitung weiter. So nehmen sie an den Entwicklungen im Wagerenhof teil und erfahren sich als Expertinnen und Experten ihres Alltages.

Digitales Informationssystem «Finger-Fernseher»

In der Empfangshalle und im Foyer des Festsaals sind über den Touchscreen der beiden grossen «Finger-Fernseher» bebilderte Inhalte niederschwellig zugänglich: Menüplan, Veranstaltungen, Geburtstage, Organisatorisches u.a.m. Auch Bildstrecken und Videos können auf dem «Finger-Fernseher» abgespielt werden.

Mitsprache bei der Ernährung

Der visualisierte Menüplan erlaubt es den Bewohnerinnen und Bewohner, sich aktiv über den Wochenplan der Küche zu informieren. Der bebilderte Ernährungsordner hilft, Verantwortung und Selbstkontrolle beim Essen zu übernehmen. Die Wahl des «Königsmenüs» ist ein spielerischer Partizipationsprozess, bei dem Vorlieben ausgedrückt werden können. Die Küche nimmt die Wünsche gerne auf, fast auf jedem Wochenplan sind Königsmenüs zu finden.

Bewohnersitzungen

In den Wohngemeinschaften und Arbeitsteams werden regelmässig, z.B. 14täglich, Sitzungen mit den Bewohnerinnen und Bewohner bzw. Tagesstätterinnen und Tagesstätter abgehalten. Hier können Fragen der Befindlichkeit, des Zusammenlebens oder der Organisation besprochen werden.

Kulturelle Anlässe und Feiern

Partizipation wird auch für das Anlass-Programm des Wagerenhofs als Ziel formuliert: Die Bewohnerinnen und Bewohner werden mitgestaltend integriert, hinter oder auf der Bühne, im Catering, in der Deko oder im Reporterteam. Das gemeinsame Erleben von kulturellen Darbietungen oder saisonale Feiern verschafft das Gefühl von Zugehörigkeit zu einem sozialen System.

Anlässe entdecken

Meldestelle für Bewohnerinnen und Bewohner

Wenn Bewohnerinnen und Bewohner ein Anliegen haben, über das sie ausserhalb ihrer gewohnten Strukturen mit jemandem reden möchten, können sie sich an eine unabhängige Beschwerdestelle wenden. Die zwei internen Ansprechpersonen stellen eine vertrauliche Bearbeitung sicher.

Partizipation Uster

Die Stadt Uster hat zusammen mit der Behindertenkonferenz Kanton Zürich (BKZ) das Mitwirkungsmodell «Partizipation Uster» ins Leben gerufen. Wir ermöglichen interessierten Bewohnerinnen und Bewohner mit entsprechender Begleitung die Teilnahme an Diskussionen zu Rahmenbedingungen für Menschen mit Beeinträchtigung.