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Isch d`Martina scho da?

Eliane Walter Schuller, Unternehmenskommunikation

01. Oktober 2023

Unsere langjährige Bewohnerin Rosa Bissegger besucht montags- bis freitags regelmässig den Empfang. Immer grüsst sie die diensthabende Mitarbeiterin freundlich und erkundigt sich nach dem Wohlbefinden. Am Dienstag und Donnerstag ist dies jedoch anders. Der Grund heisst Martina...

Genauer gesagt: Martina Gigante. Sie wurde 2008 von einem ehemaligen Heimleiter engagiert, der sie auf Empfehlung seiner damaligen Assistentin praktisch während ihrer Schicht im Restaurant «Du Théâtre» in Zürich abgeworben hatte. «Mir gefiel der Wagerenhof sofort», erzählt sie mit ihrem unverkennbaren Funkeln in den Augen. Und so fing sie alsbald als Leiterin der Cafeteria an. «Röösli kam nach ihrer Pensionierung oft, um mir und meinem Team zu helfen. Sie putzte Tische, polierte Besteck und verteilte Blumen.» In den gemeinsamen Pausen sass man zum «Käfele» zusammen. «So entstand unsere wunderbare und herzliche Freundschaft!»

Das gemeinsame Käfele wird zur langjährigen Tradition.

Im Wagerenhof wundert es daher niemanden, dass Martina in Rööslis Tagesablauf eine wichtige Rolle spielt und ihre Gedanken dienstags und donnerstags vor allem der guten Freundin gelten. So lautet Rööslis erste Frage stets: «Isch d Martina scho da?» Schliesslich ist das gemeinsame Kaffeetrinken am Nachmittag «heilig» und gehört zur langjährigen Tradition! Und dies, obwohl Martina vor mehreren Jahren ins Büro gewechselt hat, wo sie Anlässe für das Team Freizeit organisiert. Dennoch trifft man sich pünktlich um 15.00 Uhr, geniesst eine Tasse Kaffee und wenn immer möglich auch ein feines Stück Kuchen dazu. «Klagen höre ich die rüstige Seniorin selten. Oft staune ich über ihren unermüdlichen Optimismus, ihren Humor und ihre Wachsamkeit. Auch wenn sie es heute etwas gemütlicher angeht, ist Röösli doch bei Wind und Wetter auf dem gesamten Wagerenhof-Areal anzutreffen», staunt Martina.

 

Für beide werden Träume wahr 

Im September durfte Röösli ihren 80. Geburtstag feiern. «Ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht als eine schöne traditionelle Landfrauentracht», erzählt sie. Dies zu ermöglichen war Martinas erste Priorität, und so wurde im August gemeinsam geshoppt! In einem spezialisierten Laden suchten die beiden eine Tracht nach Rööslis Vorstellungen aus. «Als sie sich im Spiegel anschauen durfte, war sie ganz aus dem Häuschen», erzählt Martina. Die Tracht trug sie an ihrem Geburtstag voller Stolz. «Solche gemeinsamen Momente sind unbezahlbar und machen Röösli glücklich.»

 

Ein Wehrmutstropfen bleibt

Einen kleinen Wehmutstropfen hat die Geschichte, denn auch Martina erfüllt sich einen langersehnten Traum und eröffnet bald ein eigenes Café. Nicht nur bei Röösli wird sie eine grosse Lücke hinterlassen. Doch sie verspricht: «Ich werde weiterhin regelmässig vorbeikommen, um Röösli und mein Team zu besuchen.» So oder so hoffen wir, dass das liebe Röösli dem Wagerenhof noch lange erhalten bleibt und sich vielleicht ja eine neue Begleitung findet «zum go käfele».

 

 

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