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Wohnen

Zuhause ist, wo das Herz hin will

Daniela Peter, Marketingverantwortliche

08. Dezember 2021

Ein Haus sei genauso gross wie die Seelen, die darin wohnen, sagt Andreas Tenzer. So gesehen ist die Wohngemeinschaft Landwirtschaft sehr gross. Grösser jedenfalls als die neun Zimmer und deren Bewohnerinnen und Bewohner. Denn bei den Gesprächen am Mittagstisch tauchen immer wieder liebevolle Erinnerungen an jene Menschen auf, die einst mit am Tisch sassen. Sie haben mit ihnen gewohnt, gearbeitet, gelacht und Ausflüge unternommen, ihre Fähigkeiten entdeckt, sich persönlich weiterentwickelt und schliesslich den Mut gefasst, auszuziehen in die Selbständigkeit.

«Wir unterstützen unsere Bewohnerinnen und Bewohner in ihrem Wunsch nach Autonomie und freuen uns über ihr erstarktes Selbstvertrauen.»

Nora Ott-Suter, Betreuung WG Landwirtschaft

Auch die beiden jetzigen Bewohner Beni und Giovanni wollen ausziehen und künftig zusammen in einer kleinen Wohnung leben. Giovanni wird weiterhin im Brockenhaus arbeiten, Beni in der Landwirtschaft des Wagerenhofs. Die Arbeit gefällt ihm. Er kann hier machen, was ihm gefällt und liegt: Traktor fahren zum Beispiel. Oder Auto. Seit kurzem besitzt er den Führerausweis. Das Gespräch fällt auf Dario und Thomas, die heute in der Strahlegg schnuppern. Beide mögen es ruhig und abgeschieden. Daher überlegen sie, ob sie hinauf ins Bauernhaus Bärloch zügeln wollen. «Das wäre nichts für mich», meint Beni. «Ich möchte in der Nähe des Bahnhofs sein. Dann kann ich mit meinen Freunden in die Disco.»


Autonomie unterstützen, so gut es geht

Jeder Mensch soll wohnen können, wie er möchte. «Wir unterstützen unsere Bewohnerinnen und Bewohner in ihrem Wunsch nach Autonomie so gut wir können und freuen uns über ihr erstarktes Selbstvertrauen. Wenn sie entscheiden, noch selbständiger zu werden, empfinden wir dies als Erfolg», sagt Nora. Sie betreut zusammen mit Nicole die WG. Auch René, der mit seinem Rad unglaublich weite Strecken zurücklegt, zog einmal aus. Er kam aber wieder zurück. «Es gefällt mir besser, wenn ich Leute um mich herumhabe.» Für Philipp ist die WG ebenfalls der richtige Ort. Genauso wie für Denise, Tiziana und Leander.
 

Wer wird wohl einziehen?

Doch wie war das jetzt mit Patrick, Jeremias, Simon und Cem? Sie sind in den Gesprächen präsent, leben jedoch woanders im Wagerenhof. Schwer, den Überblick zu behalten! Das macht nichts, denn es wohnen so viele Menschen in den Herzen dieser Gemeinschaft, da zählt am Schluss nur die Wertschätzung für jeden einzelnen: Für das, was dieser Mensch ist und beiträgt, egal, wo er wohnt und wie er mit der Gruppe verbunden ist. Ein «Danke» kommt hier allen leicht über die Lippen und wird stets mit einem Lächeln beantwortet. Eine solch wertschätzende und aufbauende Gemeinschaft stärkt das Selbstvertrauen automatisch. Alle dürfen einfach sich selbst sein und ihre Wünsche und Bedürfnisse anbringen. Einige haben ihren idealen Wohnort bereits gefunden, andere suchen noch. Beides ist ok. Die WG Landwirtschaft jedenfalls freut sich schon auf neue Bewohnerinnen und Bewohner. Sie werden die Gemeinschaft bereichern und das «Haus der Herzen» noch grösser machen.

 

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Wohn-, Arbeits- und Ausbildungsmodelle

Im Wagerenhof wohnen und arbeiten. Im Wagerenhof wohnen und auswärts arbeiten. Oder im Wagerenhof arbeiten und auswärts wohnen. Für Menschen mit anerkannter Beeinträchtigung bietet der Wagerenhof verschiedene Wohn-, Arbeits- und Ausbildungsmodelle. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte unser Intake-Team via E-Mail an aufnahmen@wagerenhof.ch oder Tel. 044 905 15 00

 

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