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Natascha und Toni

Daniela Peter, Marketingverantwortliche

19. Oktober 2021

Natascha und Toni kennen sich erst seit einem Jahr, sind aber bereits ein eingespieltes Tandem. Beide haben vielseitige Interessen und mögen es fröhlich bei der Arbeit. «Ich bin gespannt, ob du es dann schaffst, die Tulpenzwiebeln richtig zu pflanzen.» Nataschas verschmitzter Blick spricht Bände. «Schon klar, die Geschichte mit dem Knoblauch verfolgt mich», schmunzelt Toni. Er habe, wird mir erzählt, den Knoblauch verkehrt herum in die Erde gelegt und sich dann gewundert, dass da nichts wächst. Nun lacht Natascha unverhohlen.

«Er ist nett und witzig, man kann mit ihm auch bin bisschen Blödsinn machen und trotzdem gut arbeiten.»

Natascha Gull, Mitarbeiterin an einem geschützten Arbeitsplatz

Sie weiss, dass sie dem 61-Jährigen in Sachen Gärtnerwissen einiges voraus hat. Schliesslich hat sie eine zweijährige Lehre absolviert, während Toni sein Berufsleben in der Bankenwelt verbrachte. Nachdem er nach einer Reorganisation seinen Job verlor, musste er sich neu orientieren. Dass er vor einem Jahr als Freiwilliger zum Wagerenhof gefunden hat, ist einem Zufall zu verdanken: Einer seiner Freunde ist der Vater von Nataschas Bezugsperson Kim, die in der Pflanzenproduktion arbeitet. «Viel Ahnung vom Gärtnern hatte ich nicht», sagt Toni, «aber ich kann es gut mit Menschen». Das wird Natascha später bestätigen und berichten, dass Toni sich auch nicht scheue, schwerer beeinträchtigte Menschen zu begleiten.


Andere Welten kennenlernen

Natascha und Toni geben bereits jetzt ein gutes Gespann ab und pflegen einen speziellen Humor: Beim Fotoshooting frotzeln sie, jetzt fehle nur noch der Brautstrauss. «Du wärst mir aber zu alt», meint die 29-Jährige trocken. Erfreut über die lachenden Gesichter drückt der Fotograf emsig auf den Auslöser.

Auch die Bandbreite der Interessen teilen die beiden: Natascha ist leidenschaftliche Hobbyfotografin, liebt Tiere, ist gerne unterwegs, alleine oder mit Kollegen. Und Toni sagt, er hätte sich viele Berufe vorstellen können - auch etwas im Sozialbereich. Er sei nicht der klassische «Bankmensch». Seit er nicht mehr in der Finanzwelt arbeitet, macht er alles Mögliche: «Es ist spannend, andere Welten kennenzulernen.»

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Zügig arbeiten

Nun aber ist Eintopfen angesagt: «Das ist Peterli», erklärt Natascha und zeigt, wie die winzigen Pflänzchen in die Töpfchen gesetzt werden. «Immer fünf Stück, schön mit Feingefühl, und die Erde ein bisschen andrücken. Ja, so ist gut.» Toni gibt sich erleichtert, dass Natascha mit ihm zufrieden ist. Die beiden arbeiten sich gut in die Hand - und schon wird auch wieder geschwatzt. Natascha erzählt, dass sie neben ihrem 80%-Job im Wagerenhof als Katzensitterin tätig ist.
 

Gegenseitige Sympathie

Ein junger Mann schaut vorbei. «Bist du am Znüni, Manuel? Was machst du heute?», erkundigt sich Toni. Manuel nickt kauend und erzählt, er sei am Rasenmähen. «Toni, ich habe uns für den Zmittag einen Tisch in der Cafeteria reserviert», ruft Oliver, ein anderer Werkstätter. Es ist offensichtlich, dass Toni viele Fans hat. «Er passt gut bei uns rein», sagt Natascha. «Er ist nett und witzig, man kann mit ihm auch ein bisschen Blödsinn machen und trotzdem gut arbeiten.» Und was meint Toni? «Ich habe sie alle gern», lächelt er. Man glaubt’s aufs Wort.
 

Mithilfe in den Betrieben

Freiwillige arbeiten in der Gärtnerei, Landwirtschaft oder Gastronomie mit Mitarbeitenden an geschützten Arbeitsplätzen oder Bewohnerinnen und Bewohner zusammen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur sozialen Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung.

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