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Momente mit einer Freundin teilen

Daniela Peter, Marketingverantwortliche

05. April 2022

Marlies begleitet Ruth seit knapp acht Jahren als freiwillige externe Bezugsperson. Schon oft haben die beiden zusammen gelacht! Sie teilen so manches Erlebnis.

Jede zweite Woche macht sich Marlies mit ihrer Hündin Rada auf den Weg zum Wagerenhof, um Ruth zu besuchen. Sie kommunizieren in Gebärdensprache: Die 69-jährige Ruth hört nur auf einem Ohr und auch dies nur ganz schwach. Sie zeigt Marlies zudem gerne Bilder auf dem IPad. «Für mich ist es eine schöne Art, zu erfahren was Ruth bewegt und in ihrem Leben passiert.» Zu Beginn jedes Besuches wird natürlich auch das Büsi begrüsst, das bei Ruth auf der WG lebt. Anschliessend gehen sie an die frische Luft, machen einen Spaziergang, schmökern im Blumenladen oder «käfele» zusammen im Glashauscafé.

«Ruth ist eine sehr aufgestellte und fröhliche Frau. Ihre Einstellung und die positive Ausstrahlung stecken an und geben mir viel zurück.»

Marlies Hämmerli, Freiwillige als Bezugsperson

Auch in schwierigen Zeiten ist Marlies da: So etwa 2018 als Ruths Schwester starb. Marlies begleitete sie an die Beerdigung und stand ihr bei. Für Ruth war es sehr wertvoll, in diesem gefühlsvollen Moment eine Freundin an der Seite zu haben.

Wie alles begann

Vor knapp acht Jahren entschied sich Marlies für eine Therapiehunde-Ausbildung, die damals im Wagerenhof angeboten wurde. Denn sie war überzeugt: Rada braucht eine Aufgabe und eignet sich bestens als Therapiehündin. So ergab das eine das andere. Während dieser sechs lernintensiven Monate machte Marlies die Bekanntschaft mit Ruth und verbrachte hin und wieder Zeit mit ihr. «Seit meinem ersten Besuch fühle ich mich in der Wagerenhof-Gemeinschaft willkommen», sagt Marlies lächelnd. Aus der anfänglichen Verpflichtung entstand eine Freundschaft, die bis heute anhält. Marlies schenkt Ruth gerne ihre Zeit. Denn sie weiss aus eigener Erfahrung, wie wertvoll das ist: Als ihre Mutter nach einer Operation einen Rollstuhl sowie Pflege benötigte, realisierte sie die Bedeutsamkeit einer solchen Unterstützung.

Teil der Familie

Bei gemeinsamen Ausflügen in den Zoo, auf einen Bauernhof oder an den «Love Ride» strahlt Ruth und geniesst die Zeit in vollen Zügen. «Sie ist eine sehr aufgestellte und fröhliche Frau. Ihre Einstellung und die positive Ausstrahlung stecken an und geben mir viel zurück», meint Marlies. Ruth ist auch regelmässig bei ihr daheim zu Gast und fühlt sich dort wohl. «Meine Familie fragt häufig, wie es ihr geht.» Stets mit von der Partie ist natürlich Hündin Rada. Ruth geniesst deren Anwesenheit sehr. Wird Marlies auch noch Besuche machen, wenn Rada einmal nicht mehr da ist? Sie muss nicht lange überlegen: «So lange ich kann, komme ich weiterhin. Die Beziehung ist so intensiv geworden – ich kann mir nicht vorstellen, mit den Besuchen aufzuhören.»

 

Freiwillige als Bezugspersonen

Viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner haben kein eigenes soziales Netz. Nebst internen Bezugspersonen unternehmen auch Freiwillige Aktivitäten mit ihnen und schenken ihnen Zeit. Daraus entwickeln sich oft bereichernde Freundschaften – für beide Seiten.

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