An diesem Tag will Manuel Bachofen als direkt Betroffener mit uns über Unterstützte Kommunikation reden. Um seine Stimme und damit seine Wünsche, Bedürfnisse, Ansichten hören zu können, müssen wir ihm Zeit für das Bedienen seines elektronischen Sprachassistenten geben. Er eröffnet das Gespräch per Tastendruck mit «Frage...» und signalisiert so sein Interesse zum Kontakt. Ich spitze die Ohren. «Wo wohnen?». Wir kennen uns und wissen von früher, dass ich in der Nähe seiner ehemaligen Heilpädagogischen Schule wohne. Wir freuen uns über das gemeinsam hergestellte Themenfeld.
Der Talker leistet im Verlauf des Gesprächs superausgezeichnete Dienste. Es stehen verschiedene Tasten mit Symbolen und Wörtern zur Verfügung, die individuell auf die Erfahrungswelt von Manuel angepasst sind und die gewünschte Aussage akustisch ausgeben. Manuel erzählt, dass er bereits mit sieben Jahren mit seiner Mutter das Sprechen auf dem Talker gelernt hat, unterstützt von seinem Vater und der damaligen Schule. Er freut sich, dass er aktuell nun selber einem jungen Mann beim Erlernen eines elektronischen Sprachassistenten helfen kann.
Er weiss aus eigener Erfahrung, wie wichtig der Talker für ihn ist. Seine grösste Sorge ist, dass er einmal nicht funktionieren könnte. Mit diesem Hilfsmittel kann er soziale Kontakte pflegen, seine Bedürfnisse mitteilen, selbstbestimmt entscheiden. Im Zusammenleben auf der Wohngruppe, bei seiner Arbeit in der Logistik oder in seiner Freizeit beim Besuch eines Fussballspiels. Besonders gut findet er die Mitspracherunde, in der er und weitere Bewohnerinnen und Bewohner ihre Anliegen einbringen und mitentscheiden können. Als eines seiner schönsten Erlebnisse mit seinem Talker nennt er seine Reise nach Berlin, wo er in einem Saal voller interessierter Zuhörer einen Vortrag über sich und die Situation von Menschen mit Beeinträchtigung halten durfte. Als ausgebildeter UK-Referent wünscht er sich, dass er öfter solche Vorträge halten kann.
Da ist er wieder, der Wunsch, in allen Lebensbereichen teilhaben zu können. Etwas bewirken zu können. Nicht ausgeschlossen zu werden von den wirklich spannenden Sachen. Hat er noch weitere Anliegen an die Menschen um ihn herum? Er zögert, findet es wichtig zu erwähnen, dass er im Wagerenhof glücklich ist. Schön fände er nur, wenn die Leute allgemein nicht so gestresst wären. Wenn sie Zeit haben, könne er leichter mit ihnen kommunizieren.
Danke, Manuel, dass du dir die Zeit für dieses Gespräch genommen hast. Silvia Zäch, ehemalige Spendenverantwortliche, im Gespräch mit Manuel.
Nicht alle Bewohnerinnen und Bewohner mit eingeschränkter Lautsprache können wie Manuel mit einem Tablet-basierten Sprachcomputer umgehen. Sie benötigen andere Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation. Zum Beispiel Gegenstände, Bild- und Symbolkarten, Kommunikationstafeln und Themenbücher, Strukturierungshilfen, Ereigniskalender oder Gebärdensprache. Darüber hinaus fördern die Sprachhilfen das aktive Teilnehmen am gesellschaftlichen Leben, tragen zu einem Selbstverständnis bei, das eine Kommunikation auf Augenhöhe bewirkt.
Nehmen Sie sich für Menschen mit sprachlichen Einschränkungen Zeit, hören Sie mit den Ohren und Ihrem Herzen hin. Des Weiteren können wir mit Ihrer Spende elektronische Sprachassistenten, Symboltafeln, Themenbücher, Strukturpläne, Ereignistafeln, Schulungen und weitere Hilfsmittel bereitstellen, um ihnen eine Stimme zu geben.
Mit Ihrer Spende in den Pool «Persönliche Entwicklung» helfen Sie mit, im Bereich Unterstützte Kommunikation geeignete Hilfsmittel für Menschen mit Beeinträchtigung bereitzustellen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
Haben Sie Fragen zu Spenden, interessiert Sie, wie Sie uns unterstützen können? Viviane Kauflin-Lyoth, Verantwortliche Fundraising, freut sich auf Ihre Kontaktnahme:
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