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Stiftung Wagerenhof, Unterstützen, Wohnen

Gemeinsam lassen wir die Puppen tanzen

Loriana Urso, Kauffrau in Ausbildung

13. Dezember 2022

Freiwillige externe Bezugspersonen schenken unseren Bewohnerinnen und Bewohnern mit ein wenig Zeit ganz grosses Glück. Eine Bereicherung für beide Seiten wie das Tandem von Béatrice und Regula zeigt: Puppen sind mehr als Kulleraugen und Stoff. Sie bestärken uns, so manches auszusprechen. Sie nehmen uns die Furcht vor etwas und ermutigen uns im Alltag. Auch für Béatrice und Regula haben sie eine tiefere Bedeutung. Durch Puppen entstand ihre starke Verbindung.
 

«Wenn ich in den Wagi komme, fühle ich mich wohl, es ist ein kleines Dorf, das voller Leben ist.»

Béatrice Ulmer, Freiwillige externe Bezugsperson im Wagerenhof

Bei jedem Wetter macht sich Béatrice auf den Weg, um Regula zu besuchen. Aus einem anfänglichen Engagement als diplomierte Figurenspieltherapeutin entstand je länger je mehr eine tiefe Freundschaft. Denn die Zeit und die gemeinsamen Erlebnisse bauten eine starke Bindung zwischen den Frauen auf. Sowohl die blauen Kulleraugen der Puppen wie auch Béatrice eroberten rasch Regulas Herz. Bereits nach den ersten Nachmittagen wurden von allen Seiten die Fortschritte wahrgenommen. Die Figuren gaben Regula den Mut zu sprechen und förderten Interaktionen mit Wohnkumpanen. Durch das stetig wachsende Selbstvertrauen verbesserte sich neben Regulas Körperhaltung auch die Angst vor Operationen und ihre Offenheit. Als Dipl. Figurenspieltherapeutin geht Béatrice auf die Bedürfnisse und Wünsche der Klienten ein.

Die Puppe überwacht das Zimmer
Beim Eintreten in Regulas Zimmer sticht sofort eine Puppe ins Auge. Sie trägt ein nachtblaues Kleid, hat schwarzes Haar und dunkle Augen. Die Puppe ist nicht zu übersehen. Sie sitzt an ihrem Platz auf Regulas Schrank und blickt von dort über das ganze Zimmer. «Die Puppe repräsentiert Regula und sie überwacht ihr Zimmer, falls niemand da ist», erklärt Béatrice. Es ist die erste Puppe, die Regula aus «Modeliermasse» selbst kreiert hat. Béatrice sei damals überrascht gewesen, wie tatkräftig Regula zupackte und die  Puppe mit ihren Händen formte. Denn üblicherweise mache sie sich die Hände nicht gerne schmutzig. In der Zwischenzeit sind viele weitere Puppen entstanden, mit denen die beiden Frauen spielen. Alle Puppen verfügen über eigene Charakterzüge und nehmen unterschiedliche Aufgaben wahr.

Regula zaubert ihren Mitmenschen ein Lächeln ins Gesicht
Regula und Béatrice fühlen sich mit ihren Puppen an jedem Ort wohl. Sie lassen sie an jedem möglichen Ort tanzen. Sie gehen zum nächstgelegenen Tisch, der ihnen spontan als Bühne dient. Und schon erstrahlt das Lachen auf ihren Gesichtern. Auch für das Interview lassen sich die beiden Frauen kaum ablenken und spielen unbeirrt weiter. Beim  Zusehen spürt man die Vertrautheit und die Harmonie zwischen den beiden und in ihren Blicken sieht man die Freude an den gemeinsamen Momenten. Béatrice schwärmt von Regulas Persönlichkeit: «Die Freude, die sie in sich trägt, überträgt sie auch auf ihre Mitmenschen. Regula kann gut beobachten, sie beweist Kampfgeist und hat einen  starken Willen. Das bewundere ich sehr an ihr. Die Besuche bei Regula tun der Seele gut. Mit ihrer fröhlichen Art zaubert sie auch ihren Mitmenschen ein Lächeln ins Gesicht. In Regulas Gesellschaft fühlt man sich sofort lockerer und zufriedener.» Bei der Frage nach einem unvergessenen Moment, erzählt Béatrice von einem Nachmittag in der Cafeteria. Sie hätten sich wie üblich getroffen, als sich nach einer gewissen Zeit eine weitere Bewohnerin mit einer Puppe an ihren Tisch setzte. Diese wollte ihnen ihre  Puppe zeigen. Aus der spontanen Begegnung entstand plötzlich ein fröhliches Trio. Den ganzen Nachmittag lang lachten sie viel und tauschten immer wieder die Rollen untereinander aus. Es waren Stunden voller Harmonie. Diesen ungeplanten und wundervollen Moment vergessen alle drei nicht so schnell wieder.

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Bereichernde Einsätze als Bezugsperson

Viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner haben kein eigenes soziales Netz. Nebst internen Bezugspersonen unternehmen auch Freiwillige Aktivitäten mit ihnen.
Daraus entwickeln sich oft für beide Seiten bereichernde Freundschaften.

 

Freiwilligenarbeit